Kirchenaustritte und keine Ende? Unsere Kirche auf dem Weg in die Zukunft
Kirchenaustritte und keine Ende?
Unsere Kirche auf dem Weg in die Zukunft
5 Ideen zur weiteren Nutzung
- Die erschreckend große Zahl der Kirchenaustritte in 2019 signalisiert, dass sich Kirche und Religion in kleinere Welten zurückziehen. Was aber an Bedeutung gewinnt sind individualisierte fördernde und haltende Strukturen und Orientierungen (Ich und meine Familie). Mit (und gegen sie!) kann Kirche auch weiterhin gesellschaftlich wirksam sein.
- Alle wissen, was zu tun wäre: Es braucht zuallererst eine besserer Qualität der Beziehungspflege. Mehr Kommunikation vor allem; ein besseres Wahrnehmen der Menschen. Mehr Gelegenheiten. Werbung für Kirche und Glauben. Konsequentes Verfolgen von Zielen. Und vor allem: Theologische Autorschaften!
- Aber warum gibt es davon noch viel zu wenig? Weil die Plausibilitätsprobleme enorm sind und es viel mehr Energie als früher braucht, um erfolgreich zu kommunizieren. Zudem versackt die Energie in der Eigenresonanz der „ Anstalt“ Kirche, die auf Rückkopplungen nicht angewiesen zu sein scheint. Deswegen versanden Zielorientierungen. Es fehlt: Unzufriedenheit!
- Was könnte getan werden? Ein grundsätzlicher Pfadwechsel in der Entwicklung unserer Kirche ist nicht vorstellbar. Aber es braucht Flexibilisierungen hin zu kleineren, autonomen, selbstverantwortlichen Einheiten, die nahe an den Menschen operieren. Nur so ist das produktive Verarbeiten von Erwartungen und Bedarfen möglich. Das könnten Pastorinnen und Pastoren, aber auch Gemeinden aller Art sein.
- Was wir aktiv suchen sollten: Erschließungssituation, Wirkzentren, Verdichtungen, Verwicklungsweisen, und natürlich: Netzwerke (nach der Formel: 1:100:10).
Gerhard Wegner, 22.9.20